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Übersetzungen an den Leser adaptieren.

Übersetzer, welche nicht nur den Text wörtlich übersetzen, sondern diesen auch an die kulturellen und geschäftlichen Gepflogenheiten des Ziellandes anpassen, betreiben Lokalisierung. Der Leser soll den Eindruck bekommen, dass der Text eigens für ihn entwickelt und geschrieben worden ist. Zu dem ist bei der Lokalisierung eines Textes unbedingt darauf zu achten, dass sich der Inhalt der Informationen nicht ändert.

Mancher der schon einmal eine stumpf übersetzte Bedienungsanleitung gelesen hat, dürfte sich fragen wie es überhaupt möglich sein kann, dass eine solche Übersetzung das Werk verlassen konnte. Man hat den Eindruck, dass die Firmen einfach einen Praktikanten damit beauftragt haben, den Text mithilfe des Google-Übersetzers zu übersetzen. Wer das schon einmal versucht hat mit zwei Sprachen, welche er kennt, der weiß, dass dabei nur Kauderwelsch heraus kommt.

Es gibt aber andere Wege Geld bei der Übersetzung von Texten einzusparen. Zum Beispiel kann man Passagen aus dem Text heraus streichen, welche für das Verständnis des Textes nicht notwendig sind. Auch ist es immer hilfreich, wenn man die Texte vereinfacht. Keine Fremdwörter und keine Schachtelsätze verwendet. So kann der Übersetzer effektiver arbeiten und man spart sich Geld für unnötige zusätzliche Arbeit.

Es kann durchaus hilfreich sein, wenn der Übersetzer die Sprache bereits als Muttersprache beherrscht, um so das effiziente Übersetzen zu sichern. Auch Leute, die eine lange Zeit in dem Land selber verbracht haben, in Form von Work & Travel oder Kitereisen für Anfänger, und sich mit der Kultur dessen gut auskennen eignen sich besonders.

 

Worauf muss ein Übersetzer zwingend Augenmerk legen, wenn er einen Text lokalisieren möchte?

1. Bei Übersetzungen muss die Sprache immer an den Leser adaptiert werden.

Wenn man eine Information verändert, sodass sie verändert beim Empfänger ankommt, jedoch den selben Informationsgehalt hat, nennt man das Adaption. Man kann Texte nicht einfach wörtlich übersetzen, da das Ergebnis am Ende laienhaft, wenn nicht sogar stümperhaft, ausschaut. Nehmen wir einmal ein Beispiel aus einer Aufbauanleitung: „Stecken Bolzen (A) dritte Loch (M) von oben in Brett (B)“. Hier weiß keiner was genau gemeint ist. Ein guter Übersetzer und Lokalisierer würde, wenn er ins Deutsch übersetzt, wohl ehr schreiben: „Stecken Sie den Bolzen (A) in das dritte Loch von oben (M) in der Schrankwand (B).“

2. Das Layout verschiedener Medien muss an das Zielland angepasst werden.

Es gibt Länder in denen es üblich ist Werbung besonders knallig zu gestalten, am Besten noch in Neonfarben, wie in Japan. Wenn man so in Deutschland werben würde, dann würden sich die meisten Deutschen wohl ehr belästigt fühlen. Ebenso würde ein Japaner wahrscheinlich die zurückhaltende Werbung, wie sie in Deutschland üblich ist, übersehen.

3. Es müssen Uhrzeiten, Datumsangaben und Maßeinheiten an das Zielland angepasst werden.

Wenn Sie einem Amerikaner mit dem metrischen System kommen, weiß dieser nicht was er damit anfangen soll. Hier muss man den Text an die Maßeinheiten von Amerika anpassen. Die verstehen nur Inches und Meilen. Auch bei Datumsangaben muss man bei den Amerikanern aufpassen, diese schreiben nämlich den Monat vor den Tag. Der 03.05.2017 ist bei den Amerikanern der fünfte März und nicht der dritte Mai. Die Uhrzeiten schreibt der Ami auch anders. Er benutzt nicht das 24-Stunden-System wie wir Deutsche, er nutzt das 12-Stunden-System und schreibt hinter der Uhrzeitangabe, ob er Vormittags oder Nachmittags meint,

4. Grafiken und Symbole haben in fernen Ländern oft eine andere Bedeutung als bei uns.

Man sollte sich unbedingt in der Symbolik und Grafik fremder Länder auskennen um Missverständnisse zu vermeiden.